Digitaler Videorecorder


Hardware

Software

Externe Software

Zur Film-Nachbearbeitung wird folgende Software auf meiner Workstation eingesetzt:

Beschreibung

Seit meinem Hausbau steht im Keller ein bis dato (fast) leerer 19'' Knürr-Serverschrank, der unter anderem zu dem Zweck eingebaut wurde, eines Tages einen Video-Server zu beherbergen. Seit fast zwei Jahren residiert nun in einem älteren 19'' Servergehäuse, 2 HE hoch, den ich zusammen mit Mainboard, Prozessor und 256MB RAM erworben habe, mein digitaler Videorecorder (oder HTPC oder PVR - ganz nach Belieben).

Herzstück des Ganzen ist eine Hauppauge PVR-350, die sowohl gleich in MPEG2 aufzeichnet und damit den Prozessor entlastet, als auch eine exzellente Bild- und Tonqualität bietet. Außerdem besitzt sie einen echten Scart-Ausgang, dessen Signal zusammen mit dem Sound der Soundkarte über einen drahtlosen AV-Modulator ins Wohnzimmer gebracht wird. Vorteil dieser Methode ist, daß ein Rückkanal für die Fernbedienung zur Verfügung steht; Nachteil ist, daß WLAN und die drahtlose TV-Übertragung denselben Frequenzbereich nutzen, sprich, man kann nur entweder WLAN oder TV nutzen, und insbesondere der eingesetzte Skymaster 24091 ist wohl recht anfällig gegen jede Art von Störungen.

Als Software wird mythtv eingesetzt - ein hervorragendes Paket, das einen sehr komfortablen PVR realisiert. Drei Punkte will ich hierbei besonders hervorheben: Zum Einen die höchst komfortable und leistungsfähige Schnittfunktion, die sogar framegenaues Schneiden ermöglicht, zum Anderen das geniale Client/Server-Konzept, mit dem jeder Rechner (Laptop eingeschlossen) zum Client mit Live-Fernsehmöglichkeit wird, und last but least die geniale, optionale(!) Weboberfläche, mit der sich der PVR auch aus der Ferne absolut komfortablel, beispielsweise aus einem eigenes aufbereiteten EPG, bedienen läßt.

Bis zum Headcrash der alten 20GB-Systemplatte wurde Fedora Core 4 mit den entsprechenden ATRPMS verwendet (und konnte mangels Pflege der Pakete auch nicht weiter aktualisiert werden), inzwischen werkelt ein sauberes Ubunto 7.04, das ganz ohne externe Pakete auskommt und sowohl die PVR-350, als auch mythtv out-of-the-box unterstützt. Lediglich für den Export auf dvd und die Unterstützung der Hauppauge-eigenen Fernbedienung mußten zwei Programme händisch kompiliert werden, was aber kein Problem darstellte.

Zwischenzeitliche Versuche mit MythDora (MythTV-basiert) und Debian (mit VDR) haben mich nur viel Zeit und Ärger gekostet, und ich kann daher beides nicht empfehlen! Umso mehr war ich von Ubuntu angetan, dessen komplette Installation inklusive mythtv so extrem reibungslos lief, daß es schon fast wieder langweilig war :-)

Dank der Ubuntu-Packages und der wahrlich exzellenten Dokumentation funktionieren auch TV-Out und die Fernbedienung problemlos, und es macht eine wahre Freude, den PVR jetzt vom Wohnzimmersofa aus zu bedienen. Einzig der Ton, der aus der Soundkarte (onboard) kommt, ist etwas dünn.

Meine Kombination (mythtv, Ubuntu und Hauppauge PVR-350) ist glücklicherweise quasi eine Referenzinstallation, so daß es jede Menge Anleitungen und auch Softwarepakete dafür gibt. Dennoch gibt es hie und da noch einige Fallstricke, insbesondere bei der erstmaligen Inbetriebnahme. Bei mir wollten hier nie Sendersuchlauf und EPG zusammenkommen, so daß man hier mit etwas Hintergrundwissen und ein paar Minuten Arbeit mit mythweb selber etwas Nacharbeiten muß. Wenn man aber weiß, wie es geht, ist das wirklich nichts aufwändiges.

Kosten

Wenn man mal vom 19''-Rack, das auch anderweitig genutzt werden wird absieht, kostete mich mein PVR bisher relativ wenig: Wenn man also nicht gerade auf einen 19''-Rechner oder ein wohnzimmerfähiges Gerät besteht, kann man mit ~100€ bereits in die Welt der PVRs einsteigen. Und es lohnt sich wirklich!

Zukunft

Bis mein digitaler Videorecorder, der derzeit nur für DVD-Aufnahmen genutzt werden kann, vollständig einsatzfähig ist, sind noch ein paar Dinge zu erledigen:

Tips & Tricks

DVD-Datenraten und Bildauflösungen

Außerdem gelten folgende Standard-Auflösungen:

Aufnahmequalität setzen

Defaultmäßig ist das Aufnahmeprofil für "High Quality"-Recordings auf lausige 480x480 Pixel eingestellt. Das sollte selbstverständlich geändert werden, und zwar 720x576 Pixel. Die maximale Datenrate bleibt bei 6000KBit/sec - das ist DVD-Standard. Außerdem sollte eingestellt werden, daß es beim automatischen Transcoding (falls man es mal wählt) verlustfrei gearbeitet werden und lediglich die markierte Werbung entfernt werden soll.
Für "Low Quality" empfiehlt es sich, auf maximal 480x480 Pixel zu bleiben, hier kann die Datenrate auch auf 4500KBit/sec heruntergeschraubt werden. Die Qualität ist immer noch besser, als bei VHS (zumindest Longplay), dafür belegt aber eine Stunde Video nur noch ~1GB. Weniger ist nicht mehr empfehlenswert, da es zu starken MPEG-Artefakten kommt.

Videoschnitt

Index-Frames (alle 12 Frames) als Anfangs-Schnittpunkte setzen, sonst blitzt noch das vorherige Bild durch.

Export auf dvd

Bei "Low Quality"-Aufnahmen genügt eine Export-Bitrate von 4500KBit/sec. Weiterverarbeitung am besten mit DVDStyler, der unter Fedora Core 4 folgende Änderung benötigt:

Jpeg2MpegCmd=jpegtopnm "" | ppmtoy4m -S 420mpeg2 -n 1 -I t -L  | mpeg2enc -f 8 -b  -o ""