Citizen Promaster Automatic
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Citizen stellt auch heute noch mechanische Uhren her, allerdings ist deren Anteil minimal und eine völlige Einstellung der Produktion mechanischer Uhren ist durchaus im Bereich des Möglichen. Dies ware besonders bedauerlich, da Citizen mit ihrer Kaliberfamilie 82xx wahrlich keine Vergleiche mit Schweizer Werken zu scheuen braucht.
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Datenblatt |
Einseitig verstellbarer, rastender Tauchzeitring mit Leuchtmarkierung, kontrastreiches Zifferblatt, Üppige Verwendung von Leuchtmasse, massives Edelstahlgehäuse und eine verschraubte Krone. Bei ihrer Position auf "8" zeigt sich, daß hier praktische Erfahrungen einflossen, da sie hier nicht nur optional schlaggeschützt ist, sondern sich auch nicht bei abgewinkeltem Handgelenk in den Handrücken bohrt.
Die Ablesbarkeit ist unter allen Bedingungen optimal. Tagsüber bietet das schwarze Blatt einen optimalen Kontrast zu den silber/grünem Zeigern, nachts sorgen die mit Leuchtmasse ausgelegten Zeiger und nicht verwechselbaren Indexe für eine optimale Zeitanzeige. Und selbst das praktische Datum mit Wochentag fügt sich unaufdringlich und farbrichtig in das Zifferblatt ein. Einzig die Zeiger müßten noch einen Tick länger sein - ein Problem das leider fast alle, auf dem Markt befindlichen Uhren betrifft.
Das plane Mineralglas ist Bruchteile eines Millimeters tiefer als der Tauchring eingepaßt und somit ideal gegen Beschädigungen und großflächige Stöße geschützt. Auch hier haben wohl wieder Erfahrungen aus der Praxis zu dieser optimalen Lösung geführt. State-of-the-art sind der verschraubte Edelstahlboden und das gewebeverstärkte, flexible Kautschukband.
Das Kautschukband ist allerdings nicht sonderlich haltbar - nach vier Jahren zeigte sich der erste Riß, der nach einem halben Jahr ohne Tragen dazu führte, daß das Armband beim Herausholen aus dem Schrank regelrecht in zwei Teile zerfiel. Gottseidank ist dieses Malheur nicht im Wasser passiert.
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Gangergebnisse |
Erst im Jahr 2007 war eine weitere Regulierung fällig, da die Promaster etliche Sekunden im Minus lief. Da jeder Öffnungsvorgang des Gehäuses ein Risiko für die Wasserdichtheit darstellt, beließ ich es bei einem einmaligen Nachregulieren, das jetzt zwar für einen recht großen Vorgang (über 10 Sekunden pro Tag) sorgt, mir aber deutlich lieber ist, als ein Nachgang, oder eine nicht wasserdichte Uhr. Wasserdicht ist sie jedenfalls definitiv noch, davon konnte ich mich in unzähligen Freibadbesuchen überzeugen.
Das Kaliber 8203 stammt aus der citizen-eigenen Fabrik Miyota und bildet, wenn man Gerüchten glauben darf, wohl den krönenden Abschluß der Mechanik-ära bei Citizen. Konstruktiv sorgt ein einseitiger Rotoraufzug, wahlweise auch ein händischer Aufzug über die losgeschraubte Krone, für die notwendige Kraft, die durch ein 23-steiniges Werk mit indirekter Zentralsekunde an das Zeigerwerk abgegeben wird. Die Gangreserve liegt bei weit über 36 Stunden, so daß die Uhr auch an einem Schlechtwettertag mal liegenbleiben kann.
Das Werk ist durch einen stoßabsorbierenden Plastik-Werkhaltering im Gehäuse zentriert. Dies ist zwar keine schöne Lösung, bietet aber in einer Sportuhr handfeste Vorteile gegenüber einer starren Werkverschraubung.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß Citizen mit der Promaster Automatic
eine in jeder Hinsicht perfekte Uhr im Programm hat. Ein hauseigenes
Werk, ein perfekt verarbeitetes Gehäuse, eine höchst praxisgerechte
Ausstattung, und all das zu einem Preis, der jedem Schweizer Hersteller
Tränen in die Augen treibt - das soll Citizen erstmal jemand nachmachen.